Chronik der Feuerwehr Oberembt

Die Geschichte der Feuerwehr Oberembt ist durch einen Auszug aus dem Protokollbuch auf das Jahr 1902 zurückzuführen. 

Den ersten Teil der Chronik, welcher durch Willi Schmitz digitalisiert wurde, finden Sie hier.

Die Chronik wurde zum Anlass des Dorfjubiläums – „800 Jahre Oberembt“ fortgeschrieben. Der aktuelle Stadt finden Sie hier: 

Die Freiwillige Feuerwehr Oberembt wurde am 3. Mai 1902 auf Initiative von Bürgermeister Klock aus Esch gegründet. In einer Versammlung des kameradschaftlichen Vereins „Union“ hielt Klock einen eindrucksvollen Vortrag über die Notwendigkeit einer Feuerwehr, selbst in der kleinsten Gemeinde. Sein Appell zeigte Wirkung: 16 Männer erklärten sich noch am selben Abend bereit, einer neu zu gründenden Wehr beizutreten. Bereits eine Woche später kam es zur ersten offiziellen Versammlung, in der Christian Engels, Küfermeister von Beruf, zum ersten Brandmeister gewählt wurde.

Schon in den ersten Monaten ihrer Existenz musste sich die junge Wehr beweisen. Am 9. Oktober 1902 brach auf einem landwirtschaftlichen Anwesen ein Feuer aus, das mehrere mit Stroh gefüllte Scheunen zerstörte. Mit vereinten Kräften und der vorhandenen Handspritze gelang es der Wehr, die angrenzenden Wohnhäuser zu schützen. In den Folgejahren wurden regelmäßige Übungen abgehalten, meist angekündigt durch die sogenannte „Orts-Schelle“, um die Bevölkerung nicht zu beunruhigen.

1905 trat Christian Engels von seinem Amt zurück, und Mathias Schiffer wurde als neuer Brandmeister gewählt. Im selben Jahr wurde in Oberembt die Kreiswasserleitung verlegt, welche den Feuerwehrdienst erheblich erleichterte. Die Gemeinde stellte der Wehr moderne Ausrüstung in Form eines Schlauchwagens, Leitungen und Standrohre zur Verfügung. Am 6. Januar 1905 konnte die Wehr diese Neuerungen erstmals bei einem Brand in der Scheune der Familie Harff erfolgreich einsetzen.

In den Jahren danach ließ das Engagement innerhalb der Wehr nach. Bürgermeister Klock reagierte 1909 mit der Gründung einer Pflichtfeuerwehr, bestehend vorwiegend aus Handwerkern, um die Einsatzfähigkeit sicherzustellen. Die Übungen wurden wieder regelmäßig abgehalten und die Ausrüstung der Wehr stetig verbessert.

Die detaillierte Aufarbeitung der Geschichte der Feuerwehr in der Zeit vor, während und unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg befindet sich derzeit noch in Bearbeitung. Mangels schriftlicher Quellen erfordert dieser Abschnitt intensive Recherchen in Archiven sowie Gespräche mit Zeitzeugen. Sobald diese abgeschlossen sind, wird dieser Teil der Chronik ergänzt, um ein vollständiges Bild der bewegten Geschichte zu ermöglichen.

Ein bedeutender Meilenstein war im Jahr 1962 die Gründung der Jugendfeuerwehr Oberembt. Seit über sechs Jahrzehnten bildet sie eine zentrale Säule der Nachwuchsgewinnung. Jugendliche werden durch Übungen, Ausbildungen und Wettbewerbe frühzeitig an die Aufgaben des Feuerwehrdienstes herangeführt. Viele, der heute aktiven Feuerwehrangehörigen, begannen ihre Laufbahn in der Jugendfeuerwehr und sind ihrer Wehr bis heute treu geblieben.

Auch die baulichen Entwicklungen zeigen den Wandel der Zeit: das erste Gerätehaus befand sich neben der Kirche, beim heutigen Kriegerdenkmal. Später wurde ein Gebäude auf dem ehemaligen Schulhof genutzt. In den 1960er Jahren errichteten die Kameraden in Eigenleistung ein Gerätehaus an der Jülicher Straße, das 1968 um eine weitere Fahrzeughalle erweitert wurde. Nach der kommunalen Neugliederung im Jahr 1973 baute man die ehemalige Pausenhalle der Schule zu einem Gerätehaus mit zwei Stellplätzen um. Gleichzeitig bezog die Wehr einen Schulungsraum im benachbarten Gebäude der alten Oberembter Schule – dem heutigen Bürgerhaus. Im Jahr 1987 machte die Anschaffung eines neuen Feuerwehrfahrzeugs, das im Januar 1988 in Dienst gestellt wurde, einen weiteren Hallenanbau notwendig, da das Fahrzeug nicht mehr in die bestehende Halle passte.

Im Zuge der städtischen Modernisierungen entstand schließlich im Jahr 2013 das heutige moderne Gerätehaus, das im Mai 2014 offiziell in Dienst gestellt wurde. Es bietet dem Löschzug Oberembt funktionale und zeitgemäße Bedingungen für Ausbildung, Einsatz und kameradschaftliches Miteinander.

 

Im Jahr 2025 setzt sich die Feuerwehr Oberembt aus 35 aktiven Mitgliedern, 3 Kameraden der Ehrenabteilung sowie 14 Jugendlichen in der Jugendfeuerwehr zusammen. Besonders erfreulich ist dabei der kontinuierliche Zuwachs an weiblichen Kräften: mittlerweile engagieren sich 11 Frauen in der Oberembter Feuerwehr – davon 7 in der Einsatzabteilung und 4 im Jugendbereich. Diese Entwicklung wird in Oberembt mit besonderem Stolz gesehen und zeigt, wie offen und zukunftsorientiert sich das Feuerwehrwesen im Ort gestaltet.

Auch über ihre eigentlichen Aufgaben hinaus prägt die Feuerwehr über viele Jahrzehnte hinweg das gesellschaftliche Leben in Oberembt maßgeblich. Im Jahr 1967 wurde erstmals das Waldfest auf dem Heckelsberg veranstaltet – eine Tradition, die sich fest im Dorfleben etablierte und weit über die Grenzen der Stadt Elsdorf bekannt war! Bis zu 2.000 Besucher kamen in Spitzenzeiten. Das Waldfest war bis 2007 ein fester Bestandteil des Kalenders. Nach dem Aus des Waldfestes wurden in den Jahren 2007 – 2009 ein Feuerwehrfest „Open-Air bei der Wehr“ an der „Kartoffelhalle“ veranstaltet. 2010 und 2011 wurde ein Tag der offenen Tür organisiert – welches rund um das alte Gerätehaus stattfand. In den Jahren 2012, 2013 und 2014 fanden drei Oktoberfeste mit großem Festzelt statt, welche ab dem zweiten Fest mit etwa 600 Gästen einen guten Anklang fand. Auch wenn das Zelt voll war und die Stimmung super, wurde aufgrund der hohen Kosten entschlossen, nach 2014 keine weiteren Oktoberfeste mehr durchzuführen, sondern das neue Gerätehaus mit einem Tag der offenen Tür einzuweihen und auch 2015 noch einmal einen solchen Tag zu veranstalten. Allerdings blieb die Resonanz deutlich hinter den Erwartungen zurück, dies führte schließlich zur Einstellung dieser Veranstaltungsform.

Doch das Engagement lebt weiter: 2025 wurde ein Förderverein der Feuerwehr Oberembt ins Leben gerufen – ein starkes Zeichen für Zusammenhalt, Ehrenamt und Gemeinschaft. Vielleicht gelingt es, im Rahmen des 125-jährigen Feuerwehrjubiläums im Jahr 2027 eine neue Veranstaltungstradition zu begründen, die an alte Zeiten anknüpft und das Dorfleben weiter bereichert.

Die ersten Überlieferungen wurden durch den Quellennachweis aus wörtlichen Übersetzungen des 1. Protokollbuch von 1902 durch HBM a.D. Wilhelm Schmitz (†2021) zur Verfügung gestellt.

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Übungsdienst Jugendfeuerwehr: Montags 18-19:30 Uhr

Übungsdienst Einsatzabteilung: Montags 20-22 Uhr