Chronik Feuerwehr Oberembt (Teil 1) |
Am 03.Mai des Jahres 1902 wurde auf Veranlassung unseres Herrn Bürgermeister Klock aus Esch im Kameradschaftlichen Verein Union eine Generalversammlung einberufen, woselbst obig genannter Bürgermeister persönlich erschien und erklärte, wie notwendig es sei, auch in der kleinsten Gemeinde eine Freiwillige Feuerwehr zu besitzen. Nachdem derselbe in einem längeren Vortrag die näheren Vorzüge und Notwendigkeit erklärt hatte, trat er mit der Bitte heran, ob es nicht möglich sei, das diejenigen, welche sich für eine Feuerwehr interessierten, einer solchen freiwilligen beizutreten. Nachdem die Sache reiflich überlegt, traten sofort 16 Mitglieder für eine gute Sache ein. Am darauf folgenden Sonntag fand von diesen angemeldeten Mitgliedern eine Versammlung statt und nachdem die Sache nochmals reiflich überlegt, ferner Bürgermeister Klock auch versprochen hatte, bei Unglücksfällen der Wehrleute Sorge zu tragen, wurde zur Wahr des Vorstandes geschritten und als 1. Brandmeister der Küfermeister Christian Engels gewählt. In der nachfolgenden Zeit wurde nach Vorschrift vierteljährlich die Übungen abgehalten durch Vorherige Bekanntmachung durch die Ortsschelle, um die Einwohner nicht in Unruhe zu versetzen. Am 09. Oktober 1902 wurde die Wehr plötzlich alarmiert. Bei Anton Weber war ein Feuer ausgebrochen, welches sich auf die anliegende Scheunen von Heinr. Weber, Math. Weber und Corn. Breuer ausdehnte, welche sämtlich, da mit Stroh gefüllt, niederbrennten. Die Junge Wehr trat hier zum ersten mal in Tätigkeit um mit der Brandspritze die anliegenden Wohnhäuser zu beschützen, welche auch sämtlich verschont blieben. Als Nachtwache wurden 6 Mann bestimmt. In den Jahren 1903, 1904 und 1905 wurden regelmäßig Übungen nebst Instruktionen abgehalten. 1905 trat Christian Engels als Brandmeister zurück und als sein Nachfolger wurde Mathias Schiffer gewählt. Im Jahre 1905 wurde die Kreiswasserleitung hierselbst angelegt, dadurch wurde die Brandspritze vorläufig überflüssig, indem die Gemeinde der Wehr einen Schlauchwagen mit Leitungen, Standrohren u.f.m. zur Verfügung stellte. Nachdem die Wehr mit diesen Geräten betreut und Unterrichtet war, konnte dieselbe am 06. Januar 1905 (Dreikönige) bei Geschw. Harff, wie die Scheune brannte mit diesen Geräten in Tätigkeit treten. Mit Freuden wurden diese neuen Einrichtungen begrüßt, die Wehr war alsbald vollzählig erschienen und arbeitete tapfer, so dass sämtliche angrenzenden Gebäude verschont blieben. Für Obacht waren 8 Wehrleute bestimmt Aus Anlass für mustergültiges Eingreifen spendete Geschw. Harff 20 M Belohnung. In den folgenden Jahren war die Begeisterung der Mitglieder durch fortlaufendes Fehlen bei den Übungen (außer einigen Treuen) nicht mehr besonders anzusehen und nachdem Bürgermeister Klock dies zur Kenntnis gebracht, bildete selbiger noch im Jahre 1909 eine Pflichtfeuerwehr, welche überwiegend aus Handwerkern bestand. Am 21 Juni lies Herr Bürgermeister Klock die Wehr alarmieren welche auch bald zur Stelle waren. Er ließ sich die Aufstellung der Standrohre und Ankuppeln der Schläuche vorführen und gab nähere Anweisungen. Fortlaufend war nun die Wehr wieder in bester Beschaffung und hielt ihre Übungen regelmäßig. Quellennachweiß: Wörtliche Auszüge aus dem 1. Protokollbuch von 1902 Wilh. Schmitz, Hbm a.D.
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